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Lebensraum Wald

 

Der Lebensraum Wald im Gebiet des Leipziger Auwaldes stellt, neben den Gewässern und dem Offenland, sicher den wichtigsten Lebensraum für eine Reihe von Tierarten dar, die heute, aufgrund der sehr selten gewordenen naturnahen Auwaldgebiete in Mitteleuropa, in vielen Gebieten sehr selten geworden sind.

 
 
Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)

Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea) 

 
 
Schwarzspecht (Dryocopus martius)

Schwarzspecht (Dryocopus martius) 

 
 
Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) 

 


Säugetiere

 

Die zu den Säugetieren gehörenden Tiere sind sicher die bekanntesten Tiere im Leipziger Auwald, auch wenn man diese nur selten oder mit viel Geduld beobachten kann. Zu den größeren vorkommenden Wildtieren gehören das Reh (Capreolus capreolus) und das Wildschwein (Sus scrofa).

Das häufigste Raubtier ist der Rotfuchs (Vulpes vulpes), der auch nicht selten mitten im Stadtgebiet anzutreffen ist. Wesentlich seltener ist der Europäische Dachs (Meles meles). Weitere im Leipziger Auwald heimische Raubtiere sind der Steinmarder (Martes foina), der Baummarder (Martes martes), der Waldiltis (Mustela putorius) und das seltene Mauswiesel (Mustela nivalis).

Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) im Leipziger Auwald, welches in den letzten Jahren zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Einen ausführlichen Artikel über das Vorkommen in Leipzig und viele weitere Informationen zur Europäischen Wildkatze finden Sie hier.

Das beliebteste Nagetier in den Waldgebieten, aber auch in den Parkanlagen im Stadtgebiet ist das Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Desweiteren gibt es allerdings eine Reihe weiterer, vor allem im Boden lebender Mäuse. Dazu gehören beispielsweise die Brandmaus (Apodemus agrarius), die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis), die Waldmaus (Apodemus sylvaticus), die Große Wühlmaus (Arvicola terrestris), die Rötelmaus (Myodes glareolus), die Erdmaus (Microtus agrestis) und die Kurzohrmaus (Microtus subterraneus).

Auch zu den Säugetieren gehören die im Leipziger Auwald sehr artenreich vorkommenden Fledermäuse. Besonders entlang der Wege und auf Freiflächen kann man diese Tiere in den Dämmerungsstunden beobachten. Zu den Fledermausarten, die typischerweise in den Waldgebieten des Leipziger Auwalds zu finden sind, gehören der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) und die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii). Neben diesen ist eine Reihe von weiteren Arten im Gebiet des Leipziger Auwalds anzutreffen. Im gesamten Leipziger Stadtgebiet (inkl. anderer Lebensräume) sind 13  der 19 in Sachsen vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen.

Desweiteren sind natürlich eine Reihe von insektenfressenden Tieren im Leipziger Auwald heimisch. Dazu gehören beispielsweise der besonders an dichten Hecken und an Waldrändern häufige Igel (Braunbrustigel - Erinaceus europaeus), der Maulwurf (Europäischer Maulwurf - Talpa europaea) und verschiedene Spitzmausarten, wie zum Beispiel die Waldspitzmaus (Sorex araneus).

Insgesamt sind mehr als 40 verschiedene Säugetierarten für das Gebiet des Leipziger Auwaldes nachgewiesen.

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Vögel

 

In den Wäldern und Randbereichen des Leipziger Auwalds kommen rund 100 verschiedene Vogelarten vor. Hinzu kommen Vögel, die hauptsächlich die Gewässer und Offenlandbereiche besiedeln.

Zu den häufigen Greifvögeln, die im Leipziger Auwald nachgewiesen sind, gehören der Mäusebussard (Buteo buteo) und der Rotmilan (Milvus milvus). Selten zu finden sind der Schwarzmilan (Milvus migrans), der Wespenbussard (Pernis apivorus) und der Habicht (Accipiter gentilis). Besonders selten ist, mit nur wenigen Brutpaaren, der Baumfalke (Falco subbuteo). Regelmäßig kommt im Gebiet der Waldkauz (Strix aluco) vor.

Von den Tauben ist in den Wälder die Ringeltaube (Columba palumbus) heimisch. Ausgestorben ist hingegen in den sechziger Jahren die vormals nicht seltene Hohltaube (Columba oenas).

Besonders artenreich im Leipziger Auwald sind die Spechte. Zu den bekanntesten gehört der Buntspecht (Dendrocopos major). Diesem sehr ähnlich sind der Kleinspecht (Dendrocopos minor) und der Mittelspecht (Dendrocopos medius), welcher in Mitteleuropa inzwischen sehr selten geworden ist. Auch der nicht seltene Grünspecht (Picus viridis) und der größte vorkommende Specht, der Schwarzspecht (Dryocopus martius) gehören zur Fauna des Leipziger Auwaldes. Während man den Grauspecht (Picus canus) noch selten beobachten kann, war der Wendehals (Jynx torquilla) lange verschwunden, konnte aber in der letzten Zeit wieder beobachtet werden.

Neben den schon genannten Vögeln gibt es eine sehr große Anzahl an Singvögeln.

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Lurche und Kriechtiere

 

Die Lurche und Kriechtiere sind sicherlich eine der Tiergruppen, welche am stärksten durch den menschlichen Eingriff auf das Ökosystem Leipziger Auwald, beeinträchtigt wurden. Deswegen stehen auch alle Arten unter Naturschutz. Viele der hier vorkommenden Arten sind heute besonders bedroht.  Von den 26 in Sachsen vorkommenden  Lurchen und Kriechtiere sind rund zwei Drittel auch im Leipziger Auwald heimisch. Die meisten Arten sind in ihrer Lebensweise direkt an den Lebensraum Wasser gebunden. Am bekanntesten für den Lebensraum Wald ist sicher der im Leipziger Auwald noch recht zahlreich vorkommende Europäische Laubfrosch (Hyla arborea). Am Forschungsprojekt Leipziger Auwaldkran konnte im Jahr 2003 nachgewiesen werden, dass diese Laubfrösche längere Lebensabschnitte in großer Höhe, in den Baumkronen des Waldes verbringen.

Im Auwald ist heute die robuste Erdkröte (Bufo bufo) die häufigste Art, die sogar im stadtnahen Bereich zu finden ist. Erst in jüngerer Vergangenheit konnte, mit der zunehmenden Trockenheit der Leipziger Auen, die Wechselkröte (Bufo viridis) einwandern. Seltener geworden ist die früher recht häufige Knoblauchkröte (Pelobates fuscus).

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Insekten

 

Die Insekten kommen im Leipziger Auwald sehr arten- und individuenreich vor. Leider ist der Kenntnisstand zu den einzelnen Insektengruppen sehr unterschiedlich. Bei den Libellen beispielsweise sind in der jungen Vergangenheit 32 verschiedene Arten im Leipziger Auensystem nachgewiesen worden.

Die wichtigste Bedeutung hat der Leipziger Auwald für das Vorkommen von holzbewohnenden Insekten, da diese besonders von den hier noch vorkommenden Altbäumen abhängig sind. So ist der Leipziger Auwald für viele der hier noch vorkommenden Käferarten ein letzter und deswegen besonders schützenswerter Lebensraum.

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Schnecken

Insgesamt gibt es im Leipziger Auwald über 50 verschiedene Schneckenarten. Am bekanntesten ist sicher die Weinbergschnecke (Helix pomatia), welche gleichzeitig die größte der heimischen Schneckenarten mit einem Gehäuse darstellt. Ebenfalls sehr häufig sind die die sogenannten Nacktschnecken. Zu diesen gehört die inzwischen selten gewordene Rote Wegschnecke (Arion rufus), welche von der eingebügerten und inzwischen sehr häufigen Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) verdrängt wird. Eine weitere häufig zu findende Art mit einem Gehäuse ist die Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis). Die meisten Schneckenarten leben allerdings in der organischen Bodenauflage (Laubstreu) und sind nur von einem geübten Auge zu entdecken. Zu diesen Arten gehören im Leipziger Auwald beispielsweise, die häufige  Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum) oder die Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus).

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