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Tiere im/am Gewässer

 

Als stark von Grund- und Flusswasser beeinflusstes Ökosystem bieten die Leipziger Auen auch einer Vielzahl von Tieren, die an Gewässer gebunden sind, Lebensraum und Nahrung. Dabei ist der Lebensraum Wasser sicher der am stärksten beeinträchtigte Lebensraum, da sehr viele Gewässer in der Vergangenheit verschwunden, verschmutzt oder verbaut wurden.

 
 
Biberratte, Nutria (Myocastor coypus)

Biberratte, Nutria (Myocastor coypus) 

 
 
Larve des Gelbbrandkäfers (Dytiscus marginalis)

Larve des Gelbbrandkäfers (Dytiscus marginalis) 

 
 
Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis) 

 
 
Frühjahrskiemenfußkrebs oder Frühjahrs-Feenkrebs (Eubranchipus grubii)

Frühjahrskiemenfußkrebs oder Frühjahrs-Feenkrebs (Eubranchipus grubii) 

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Vögel

Von großer Bedeutung für die Vogelwelt als Rast- und Brutgewässer ist das Elsterbecken. Hier brüten regelmäßig Haubentaucher (Podiceps cristatus), Reiher-, Stock- und Tafelenten (Aythya fuligula, Anas platyrhynchos, Aythya ferina). Als Wintergast ist zum Beispiel der Gänsesäger (Mergus merganser)anzutreffen.

Sowohl am nördlichen Teil des Elsterbeckens als auch im südlichen Auwald brütet die Schellente (Bucephala clangula) in Baumhöhlen. Ebenfalls in alten Bäumen, an der Pleiße, nistet seit einigen Jahren die ursprünglich aus Ostasien stammende Mandarinente (Aix galericulata). An den Flussläufen im Wald brütet die Bachstelze (Motacilla alba), an der Pleiße im Connewitzer Holz ist auch die Bergstelze (Motacilla cinerea) anzutreffen. Mit etwa vier bis sieben Brutpaaren ist auch der Eisvogel (Alcedo atthis) im Leipziger Auwald, zum Beispiel am Floßgraben,  zu finden.

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Amphibien

Tümpel, Gräben, Altwässer und ehemalige Lehmstiche bieten einer Vielzahl von Amphibien Lebensraum, obgleich durch die langsame Austrocknung einiger Auenbereiche schon einige ehemals häufige Arten bedroht oder gar ausgestorben sind. In stadtfernen Gebieten vor allem im nordwestlichen Auwald ist der Moorfrosch (Rana arvalis) trotz Rückgang noch verbreitet. Zur Paarungszeit im Frühjahr färben sich die Männchen dieser Art auffallend blau und sind zusammen mit dem wesentlich selteneren Springfrosch, z.B. an den Papitzer Lachen und an der Waldspitze zu beobachten. Im gesamten Auengebiet, teilweise sogar an den Parkteichen im Stadtgebiet, sind Wasser- und Seefrosch (Rana esculenta und Rana ridibunda) zu finden.

In reich strukturierten, klaren Waldtümpeln sind noch Populationen des laut Roter Liste der Wirbeltiere in Sachsen stark gefährdeten Kammmolchs (Triturus cristatus) vorhanden. Auch der früher sehr häufige Teichmolch (Triturus vulgaris) ist heute selten geworden. Bemerkenswert ist das Vorkommen des Bergmolchs (Triturus alpestris) im Oberholz. Diese Art findet hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze.

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Fische

Fische spielen in den Stillgewässern im Auwald nur noch eine untergeordnete Rolle. Durch die fehlende Überflutung kommt es in diesen zu keiner regelmäßigen Frischwasserzufuhr. Dies führte zusammen mit einem hohen Nährstoffeintrag zu einer starken Verschlechterung der Wasserqualität. Dementsprechend beschränkt sich das Artenspektrum heute im Wesentlichen auf robuste Fische wie die Karausche (Carassius carassius) und Dreistachligen Stichling (Gasterosteus aculeatus). Weit verbreitet in den Leipziger Auwaldgewässern war früher der Bitterling (Rhodeus amarus). Diese Art zeigt ein erstaunliches Fortpflanzungsverhalten. Das Weibchen legt seine Eier in die Atmungsorgane der Teichmuschel welche anschließend mit dem Atemwasser den Samen des Männchens aufnimmt wodurch die Eier befruchtet werden. Erst als Jungfische von 9 mm verlassen die Bitterlinge die Muschel. Durch die drastische Verschlechterung der Wasserqualität sind die Muscheln stark zurückgegangen, sodass der Bitterling in den Leipziger Auen als verschollen galt. Mittlerweile konnte er mehrfach wieder nachgewiesen werden. Möglicherweise gelangte er durch das Einsetzen von infizierten Muscheln wieder in Leipziger Gewässer, z.B. in die Papitzer Lachen.

Der Ausbau der Flüsse, Einleitungen von nur unzureichend geklärten Abwässern, die Nährstoffzufuhr aus der Landwirtschaft und andere Faktoren führten in der Vergangenheit zu einer erheblichen Verarmung der Fischflora in den größeren Leipziger Fließgewässern. Schon sehr früh verschwanden Lachs (Salmo salar) und Stör (Acipenser sturio). Noch etwa Anfang des 20. Jh. kamen die recht sauerstoffbedürftigen Arten Äsche (Thymallus thymallus) und Barbe (Barbus barbus) in der weißen Elster vor. Wegen der starken Belastung der Fische mit gesundheitsgefährdenden bzw. geschmacksverändernden Stoffen, kam die Fischwirtschaft an den Leipziger Flüssen Anfang des 20. Jh. zum Erliegen.

Einige Arten haben sich trotz alldem in den Fließgewässern gehalten. Wehranlagen behindern zwar massiv die Wanderung von Fischen, sorgen aber zumindest lokal für eine gute Sauerstoffversorgung. Massenvermehrungen von Schlammröhrenwürmern (Tubifex spp.) und anderen Nährtieren sorgten für ein reiches Nahrungsangebot. Im Leipziger Flusssystem sind heute vor allem Plötze (Rutilus rutilus), Blei (Abramis brama), Giebel (Carassius auratus gibelio) und  Gründling (Gobio gobio) aber auch Schlei (Tinca tinca), Rotfedern (Scardinius erythrophtalmus), Flussbarsch (Perca fluviatilis) und andere Arten zu finden. Einige heute in den Flüssen lebende Arten waren ursprünglich nicht heimisch und sind z.B. bei der Leerung von Staugewässern hinzugekommen wie der Karpfen (Cyprinus carpio) welcher sich z.T. sehr zahlreich in Stillwasserbereichen aufhält.

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Insekten

Die wohl bekanntesten Wasserinsekten sind die Libellen. Zwar kann man sie auf ihrer Jagd auch fernab der Gewässer antreffen, die Larven entwickeln sich allerdings immer unter Wasser. Allein in de Papitzer Lachen wurden zwischen 1985 und 1993 dreißig Libellenarten nachgewiesen, was etwa der Hälfte aller in Sachsen vorkommenden Arten entspricht. Hervorzuheben sind dabei die nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und die Mosaikjungfer (Aeshna cyanea).

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Kiemenfußkrebse

Raritäten sind stellen die vor allem in besonders kleinen und nicht ganzjährig wassergefüllten Gewässern vorkommenden Kleinkrebse, die zur Gruppe der Blattfußkrebse oder Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) gehören.  Im Leipziger Auwald konnten zwei Arten nachgewiesen werden, der Frühjahrskiemenfuß oder Frühjahrs-Feenkrebs (Eubranchipus grubii) und der Schuppenschwanz (Lepidurus apus). Beide Arten kommen im Frühjahr nach der Schneeschmelze, nur für kurze Zeit meist in kleinen abflusslosen Gewässern im Leipziger Auwald vor.

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