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Kräuter

 
 
 
Typischer Massenbestand des Bär-Lauchs

Typischer Massenbestand des Bär-Lauchs 

 
 
Blütenstände des Bär-Lauchs

Blütenstände des Bär-Lauchs 

 
 
Hohler Lerchensporn

Hohler Lerchensporn 

 


Allgemeines

Der im Frühling aufkommende farbliche Reichtum in der Krautschicht des Leipziger Auwaldes wird durch eine riesige Zahl an Frühblühern hervorgerufen, die meist schon vor dem Laubaustrieb der Bäume erscheinen und somit das bis zum Waldboden dringende Sonnenlicht nutzen.

Viele dieser Frühblüher sind so genannte  „Erdpflanzen“ oder Geophyten - Pflanzen, die den Winter mit unterirdischen Überdauerungsorganen (z. B. Knollen, Zwiebeln, Rhizome = Wurzelstöcke) überstehen. Diese dienen als Reservestoffspeicher, welche eine zeitige Entwicklung im Frühjahr erlauben. Hierzu gehören u.a. der manchmal schon im Februar blühende, geschützte Märzenbecher (Leucojum vernum), der Bär-Lauch (Allium ursinum), der Wald-Goldstern (Gagea lutea), der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava), der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum), das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), die Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum) und verschiedene Windröschen-Arten (Anemone). Weniger auffällige Geophyten sind das Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), die Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis) und das grazile Moschuskraut (Adoxa moschatellina), dessen Blüten schwach nach Moschus duften. Nur selten anzutreffen ist die giftige, im Rückgang befindliche Einbeere (Paris quadrifolia). Auch verschiedene Gartenflüchtlinge, wie das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder der Sibirische Blaustern (Scilla siberica) sind anzutreffen.

Zu den Geophyten gesellen sich weitere Frühblüher und tragen zur Farbenpracht bei. Hier sind besonders zu erwähnen die weißen Teppiche der Echten Sternmiere (Stellaria holostea), außerdem das Echte oder Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), die geschützte Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum), der Kriechende Günsel (Ajuga reptans), der Gundermann (Glechoma hederacea), das Wald- und das März-Veilchen (Viola reichenbachiana und Viola odorata) und die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus).

Zerstreut im mittleren und südlichen Leipziger Auwald zu finden ist die auf den Wurzeln von Laubhölzern parasitierende Schuppenwurz (Lathraea squamaria), deren trübrosa Blütenstände von März bis Mai erscheinen.

Im Sommer ist von der Farbenpracht am Waldboden kaum noch etwas zu erahnen. Der so genannte Sommeraspekt wird dominiert von hohen Stauden und Gräsern. Charakteristische Stauden sind u. a. das Große Hexenkraut (Circaea lutetiana), der Gewöhnliche Giersch bzw. Zaungiersch  (Aegopodium podagraria), das Kleb-Labkraut (Galium aparine) oder der Blut-Ampfer (Rumex sanguineus), allesamt nährstoffliebende Arten. Besonders stark gestörte Auwaldbereiche werden von Stickstoffzeigern, wie der Großen Brennnessel (Urtica dioica),  dem Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius), dem Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) oder der Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) dominiert.

Häufige Gräser sind das Wald-Flattergras (Milium effusum), der Riesen-Schwingel (Festuca gigantea), die Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), das Gewöhnliche Rispengras (Poa trivialis), das Wiesen- und das Wald-Knaulgras (Dactylis glomerata und Dactylis polygama).

Als im Leipziger Auwald vom Aussterben bedroht werden der Echte Fichtenspargel (Monotropa hypopytis) und die Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis, eine Orchideenart) angesehen. Diese chlorophyllfreien Pflanzen leben mykotroph auf Wurzelpilzen.

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Weitere Informationen zu einigen Kräutern

Bär-Lauch (Bären-Lauch, Allium ursinum)

Der Bär-Lauch oder Bären-Lauch zählt zu den typischsten Pflanzen des Leipziger Auwaldes. Die meist großen Massenbestände dieses Zwiebel-Geophyten kennzeichnen zusammen mit dem Märzenbecher, dem Hohlen Lerchensporn und dem Gelben Windröschen die nährstoffreichsten Böden des mittleren und südlichen Auwaldes. Im nordwestlichen Teil der Leipziger Aue ist er hingegen nur an wenigen Stellen zu finden. Die Art verströmt während der Blütezeit im Frühjahr den über weite Bereiche wahrzunehmenden Knoblauchgeruch.

Der Bär-Lauch avancierte in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Wildkräuter, und im zeitigen Frühjahr findet man immer mehr Leipziger beim Sammeln der sich frisch entfaltenden, geschmacksintensiven Blätter. Die Entnahme für den Eigengebrauch wird im Allgemeinen geduldet, allerdings sollte unbedingt darauf geachtet werden, nicht in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu sammeln.

Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)

Der im Leipziger Auwald sowohl mit purpurn- als auch mit weißblühenden Exemplaren vorkommende Hohle Lerchensporn treibt im Frühjahr aus seiner hohlen Knolle (Name!) Blütenstände, deren Blüten vorwiegend durch Bienen bestäubt und dessen Samen durch Ameisen verbreitet werden. Zur Anlockung der Ameisen besitzen die Samen fettreiche Anhängsel, so genannte Ölkörper oder Elaiosomen, welche den Ameisen als Nahrung dienen.

Die Art kommt, wie auch der Bär-Lauch, vorwiegend auf sehr nährstoffreichen und früher regelmäßig überfluteten Standorten vor.

Auch der Mittlere Lerchensporn (Corydalis intermedia) ist im Leipziger Auwald zu finden.

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